Die $100/Tag Poker Challenge

Ich habe gerade meine Finanzen gecheckt und festgestellt, dass meine Bankroll für St. Maarten nicht besonders üppig ist.

Plan: Ich werde wohl vor Ort am 5.12. den $150+Rebuys-Satelliten spielen (falls wir rechtzeitig ankommen - könnte knapp werden), das $100+Rebuys am 6.12. und wohl das $300 Freezeout am 7.12. Wenn ich ausreichend vorne liege und die Gegner als schlecht genug einstufe, dann das $500 Freezeout am 8.12., analog dann das $500+1Rebuy am 10.12. (9.12. ist Limit und damit Ruhetag :)). Falls die Finanzen schon knapp sind oder mir die Gegner nach den ersten beiden Turnieren zu stark erscheinen, lasse ich die $500er bleiben. Falls mir der Seat für's Mainevent noch nicht sicher ist, läuft am 11.12. nochmal ein $150+Rebuys-Satellite.

Details im genauen Turnierplan (auf Tournament klicken).

Laut Poker4ever sind ca. 50 dieser Karibik-Pakete ausgespielt worden und es wird mit ca. 100 Spielern insgesamt gerechnet. Das bedeutet, schätzungsweise die Hälfte der Spieler ist Onlinequalifikant (und das Niveau bei P4E ist teilweise wirklich sehr niedrig!) und hat eventuell noch nie Chips in der Hand gehabt. Dazu kommt, dass das Main Event $500k garantiert, es also voraussichtlich ein massives Overlay geben wird. Wäre zu schade, nicht alles zu versuchen, da mitzumischen...

Als Bankroll werde ich wohl trauriger Weise $1000 bis maximal $1500 zur Verfügung haben. Hat jemand Interesse, sich zu beteiligen? Ich würde bis zu 50% meiner Action gemäß obigem Plan zum Nennwert ($50 Anteil an der Turnierbankroll kosten $50) verkaufen. Meldungen bitte per Email.

Natürlich werde ich alle eventuellen Beteiligungen hier transparent machen (auf Wunsch anonym) und täglich Bericht erstatten.

Wieder fehlt mir nur noch ein Final Table zum großen Geld, und heute soll es so weit sein!

Das $30+3+Rebuys ist heute mit 148 Spielern gut besucht - scheinbar kommen immer mehr auf den Geschmack -> damit wird es natürlich immer schwieriger, die drei Siege in Folge hinzubekommen.

In der ersten halben Stunde limpe/passe ich mangels Karten nur, bis ich schließlich mit meinen letzten ca. 1000 Chips mit 7-7u all-in gehe. Interessanter Weise callen mich gleich drei Leute (9-9, A-Q und noch irgendwas), und eine 7 auf dem Flop verhilft mir zu einem anständigen Stack. Kurz darauf bekomme ich mit A-4s einen free flop aus dem BB, einen Flushdraw auf dem Flop und ausreichend odds, um bis zum River durchzucallen und den Flush tatsächlich zu treffen. Plötzlich bin ich Chipleader mit knapp 10000. Leider verliere ich eine Menge davon wieder, als ich mit A-K mein As treffe, jemand mit einem Flushdraw all-in geht und seinen Flush bekommt. Dafür habe ich gleich anschließend wieder Glück: Ich raise vom Button aus mit 7-7, werde gecallt, sehe ein As im Flop, setze Pot, werde gecallt, gehe auf dem Turn all-in weil ich davon ausgehe, dass der Gegenspieler einen schlechten Kicker hat und nicht callen kann. Er hat A-J und callt tatsächlich, aber die 7 auf dem River rettet mich. Netter Suckout.
Zum Add-on bin ich an Stelle 5, kaufe die 1500 Chips aber trotzdem, denn es geht hier schließlich um verdammt viel. Kurz danach miniraist der SB meinen BB, ich calle wegen der Pot odds mit J-4s und treffe die 4. Der SB macht wieder nur eine Minibet, ich calle und treffe auf dem Turn einen J. Der River blankt, und der SB callt nochmal einen halben Pot mit As hoch. Wenn er meint... Die nächste spielbare Hand ist das einzige hohe Pärchen des Abends: K-K. Dafür bekomme ich hier gleich richtig Action: Ich kann trotz As auf dem River 3 Leute vom Tisch nehmen (alle preflop all-in) und bin bei 57 verbleibenden Spielern Chipleader mit 24k Chips.
Zur zweiten Pause liege ich mit 27.5k an Stelle 2 von 37, aber dann beginnt das Verhängnis - eine ganze volle Stunde lang bekomme ich keine spielbare Hand. Die Blinds sind inzwischen so hoch, dass sie weh tun. Bei 7k Chips gehe ich kurz vor dem Bubble (noch 22 Spieler) all-in mit 5-5, werde gecallt von T-T und bekomme wieder meinen 2-Outer durch. So rutsche ich mit 20k Chips in die Preisgeldränge der letzten 20. Dummerweise bekomme ich immer noch keine brauchbaren Starthände.
Zur 3. Pause liege ich mit 21k an Stelle 10 von 15, das Ziel ist zum Greifen nah, aber die Blinds mit 2.5k/5k zu hoch zum Abwarten. UTG bekomme ich A-Q, gehe natürlich all-in, der BB callt mit A-K. Ich treffe zwar auf dem River noch meine Q, aber leider liegen 4 Kreuz auf dem Board und das fünfte steckt in der falschen Hand.

Ausgeschieden als 14. für $99.70 (da ohne Rebuy, immerhin noch $37 Gewinn, hmpf); 4 Plätze vor garantierten $20k. FRUST - dabei hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass mir heute der große Wurf gelingt.

Die Blackjack-EM war für mich mal wieder schnell entschieden - wenn man bei seinen Catch-up-Bets vier- oder fünfmal hintereinander verliert, ist eben nichts zu machen.
Sunshine hatte ein ähnliches Erlebnis, war aber wenigstens schlauer und hat sich gleich Rebuy, Add-on und Hoffnungsrunde gespart.

Ein erfolgreicher Abend wurde es aber trotzdem noch - nämlich nachdem Sirklas den Pokermanager auf unnachahmliche Weise dazu überredet hat ("...sonst gehen wir halt ins CCC..." :)), Hold'em S&Gs anzubieten. Ich kann zwar weder im ersten für €25 Buy-in noch im zweiten für €50 eincashen, gehe aber hoch motiviert ins anschließende Cashgame. Drei Calling-Stations, ein absoluter Rock und nur ein halbwegs ernstzunehmender Gegner. Da lasse ich mich sogar anfänglich auf ein Limit-Spiel mit für meine Bankroll eigentlich viel zu hohen Stakes ein (€10/20). Gleich in der ersten Hand kann ich meine Tableroll aufdoppeln, als ich in einem einmal geraisten Multiway-Pot mein Set treffe. Etwas später wird das Spiel sogar noch besser, als der genannte gute Spieler und ich die anderen überzeugen, auf Potlimit umzusteigen. Interessanterweise wird mit nur einem Blind von €5 gespielt, das ändert aber auch nichts daran, dass es öfter mal um richtiges Geld geht. Etwas später kommt noch ein Stammgast dazu, von dem der Dealer später, als ich ihm mit einem preflop Reraise mit 6-6 auf €110 den Rest seines €1000-Stakes abgenommen habe, sagt: "Wissen Sie eigentlich, wer das war?" Nein, weiß ich nicht, ist wahrscheinlich auch besser so, sonst wäre ich vielleicht vor Ehrfurcht erstarrt.
Am Ende des Pokerspiels bleiben €550 plus, die die Blackjack-Verluste gut aufwiegen und ein mit dem Casino Linz versöhnter Selecti.

Nach einer langen Nacht kommt noch eine lange Heimfahrt; wir haben aus Termingründen kein Hotel gebucht sondern fahren gleich mit dem ersten Zug um 4:56 zurück. Schließlich müssen :) wir in einer Woche ja schon wieder verreisen; diesmal länger und weiter.

Das wird ein kurzer Eintrag. Ich hab in den letzten zwei Tagen keine einzige Hand gespielt und vermisse es nicht mal.

Dafür geht es morgen zur Blackjack-EM nach Linz; vielleicht kann ich dieses Jahr dort endlich was zerreißen. Die letzten beiden Jahre bin ich ja jeweils reicher aus Linz zurück gekommen... an Erfahrung. :(

Seit genau einer Woche bin ich nicht mehr dazu gekommen, ernsthaft ein Onlineturnier zu spielen. Letzten Donnerstag war ich Sechster beim Titan Poker $6000 Guaranteed (sogar ohne Rebuy, nur mit Add-on, für einen Nettogewinn von $271,50.

Heute gehe ich das gleiche Turnier wieder an, zuerst mit ausgesprochen wenig Erfolg. In der ersten Dreiviertelstunde kann ich keine einzige Hand gewinnen - nicht einmal irgendwelche Blinds stehlen oder so. Nach drei Rebuys platzt dann der Knoten und ich kann kurz vor Ende der Rebuyphase auf knapp über 3000 Chips aufdoppeln - reicht noch lange nicht. Mit Add-on stehe ich immer noch deutlich hinter dem Schnitt, allerdings nicht hoffnungslos. Die Situation ändert sich schlagartig, als ich kurz darauf das Top Pair treffe und aufdoppeln kann - ab diesem Zeitpunkt klappt einiges (incl. einem gewonnenen all-in mit zwei Assen und zwei Callern, das mich in die Nähe der Chipleader bringt. Bis zum Final Table gehe ich keine großen Risiken mehr ein, schließlich steht deutlich mehr auf dem Spiel als ein paar Schritte auf der Preisgeldskala (zur Erinnerung - für drei erreichte Final Tables in Folge winkt ein Seat im Tournament Titan Turnier mit einem inneren Wert von $50000!) Als nur noch acht Spieler übrig sind, bekomme ich endlich mal wieder ein hohes Paar (Q-Q) im Small Blind. Der Chipleader, der mir bisher durch nicht besonders intelligentes, aber dafür umso glücklicheres Spiel aufgefallen ist, raist preflop auf 4800 (Blinds 1200/2400, ich habe 60000 Chips).Ich calle, bereit, bei As oder König auf dem Board meine Hand wegzuwerfen - schließlich konnte ich schon beobachten, wie er mit As-rag zwei Mal ein nennenswertes all-in preflop gecallt (und jedes Mal sein As getroffen) hat. Der Flop kommt Q-2-3 rainbow - die Nuts für mich! Ich check-raise seinen 4800-Satz auf 12000, er callt. Turn: 4. Ich setze 12000, er setzt mich all-in, ich calle natürlich - was will er denn schon getroffen haben? preflop-raise aus früher Position mit 5-6?
Tja, das war leider die letzte Hand für mich - er hat tatsächlich preflop und auf dem Flop alle meine Raises mit Müll bzw. einem Gutshot gecallt und hält A-5. Eigentlich hätte ich ein Fullhouse mit dem River verdient gehabt, aber leider sieht der Dealer das nicht so. Nur der achte Platz für $207 (entspricht mageren $54 Nettogewinn wegen 3 Rebuys und Add-on).

Egal - wenn ich bei nächster Gelegenheit meinen dritten Finaltable in Folge schaffe, lache ich über die paar hundert (naja, bis zu 1800) entgangenen Dollar Differenz zu einem besseren Platz.

Oder wenn ich am Sonntag in Linz die Blackjack-EM gewinne. Oder in St. Maarten den großen Coup lande. Besinnliche Vorweihnachtszeit? Ohne mich! :)

Im Moment habe ich wegen diverser Verpflichtungen im "richtigen Leben" wenig Zeit zum Pokern, aber dieses Wochenende war es wieder so weit.

Wir fahren schon am Samstag nach Petrovice, um am Abend noch ein bisschen Zeit für Cashgame zu haben. Gespielt wird Hold'em Potlimit €1/2, und ich bekomme Karten wie selten: Fünf Mal an einem Abend Asse ist schon ausgesprochen überdurchschnittlich! Leider bekomme ich drei Mal nur ein paar Kröten, ein Mal verliere ich dafür eine Menge. Das fünfte Mal calle ich preflop ein Raise, reraise den Preflop-Raiser all-in auf einem 7-7-K-Flop, um gegen Q-7 zu stehen. Glücklicherweise habe selbst ich manchmal Glück und bekomme ein As auf dem Turn. Unterm Strich endet der Abend um 3 Uhr mit knapp 40 Euro plus.

Am Sonntag dann der große Tag: Sunshine und ich spielen das Finale der "Casino Arber Tour" des Deutschen Pokervereins. Über drei Offline- und vier Onlineturniere war eine Rangliste gebildet worden, deren erste 10 (wegen Punktgleichheit wurden es 11) Plätze in einem Winner-takes-it-all Single Table Turnier ein $8000-Karibik-Paket ausspielen. Die Plätze 11-20 spielen um ein EPT-Buyin im Wert von €5000, Plätze 21-30 um ein €880-Buyin für die nächste Deutsche Meisterschaft. Sunshine und ich sind in der ersten Gruppe.

Als das Turnier beginnt, spielen tatsächlich zehn Leute an unserem Tisch - Sven aus Hamburg hat wohl sein Flugzeug verpasst und taucht auch im Lauf des Tages nicht mehr auf. Sehr ärgerlich für ihn. Dummerweise habe ich mein Kartenglück scheinbar am Vortag aufgebraucht; diesmal nicht ansatzweise spielbare Starthände, und die mörderische Blindstruktur tut ihr übriges. Sunshine scheidet als Fünfte aus, ich als Vierter. Große Enttäuschung.
Kleine Anekdote am Rande: Ziemlich gegen Anfang raist Sandro, bekommt ein Reraise von "H.-H.", rereraist all-in und wird gecallt. Sandro zeigt A-A, "H.-H." A-K in Kreuz (schlechter Call, eigentlich!). Flop: Kreuz Q, Kreuz J, Kreuz T. Online würden alle "Betrug" schreien - aber sowas kommt wirklich vor.

Um den Frust abzubauen spielen wir ein €20+4 Single Table. Tatsächlich baut sich der Frust ab, nicht zuletzt dadurch, dass Sunshine und ich uns im Heads up wiederfinden.
€100 für mich und €60 für Sunshine decken die Reisespesen schon gut ab.
Kleine Anekdote am Rande: Eine der ersten Hände in diesem Heads up: Ich raise mit A-J Karo, calle Sunshines all-in und schaue in A-A. Flop: Karo K, Karo Q, blank. Turn: blank. River: Karo T. Ungelogen - der zweite Royal Flush an einem Nachmittag! (Und mein allererster im Livegame)

Um 15 Uhr startet noch ein €100+20 mit €50 Rebuys, für das Sunshine letztes Wochenende ein Entry gewonnen hat. Ausgespielt wird ein letztes $8000-Karibik-Paket - winner takes it all. Ich spiele erst gar nicht mit, denn 29 Entries und die schon vorher signalisierte Bereitschaft vieler, ihren Stack mit Rebuys aufzuputschen, lassen das Turnier nicht allzu +EV aussehen, also spiele ich gar nicht erst mit und Sunshine hat ebenfalls vor, keinen Rebuy zu nehmen. Muss sie auch gar nicht - am Ende der Rebuyphase hat sie ihre 3000 Startchips fast aufgedoppelt und liegt nach dem Add-on mit 11500 Chips gut im Schnitt. Während ich beim Cashgame nochmal 30 Euro gutmache sehe ich im Augenwinkel, wie Sunshine am immer leerer werdenden Final Table ihre Chips stapelt. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und stelle mich hinter sie, um zuzuschauen. Ich komme gerade richtig, um sie gegen zwei Leute für all ihre Chips all-in zu sehen. Sie zeigt A-A, einer der beiden anderen K-Qs, der andere ein kleineres Paar. Die Asse halten, und Sunshine ist plötzlich richtig gut im Geschäft. 4 Spieler verbleiben, einer davon sehr shortstacked, der sich auch bald verabschieden muss. Als noch drei Spieler übrig sind, sehe ich, wie Sunshine A-7 vom Dealerbutton aus foldet. Ich gebe ihr einen Tritt, um anzuzeigen, dass sie meiner Ansicht nach ein bisschen mehr Druck machen muss. Völlig überflüssig. Eine Hand später wird ihr Big Blind (7500/15000 Blinds bei ca. 100000 Chips) von Thomas, einem erfahrenen Turnierspieler, per all-in angegriffen. Thomas hat noch knapp 50000 Chips im SB, ist aber nicht vollkommen verzweifelt. Trotzdem callt Sunshine mit A-3(!), weil sie irgendwie weiß, dass Thomas kein As und kein Paar hat. (Wenn ich doch auch nur solche Antennen hätte!) Tatsächlich zeigt er K-7 offs und Sunshine gewinnt die Hand. An diesem Call knabbert Thomas noch eine ganze Weile - hat ihn Sunshine doch vor Monaten schonmal mit 4-2 in einem Heads up geschlagen :).
Diesmal heißt ihr Gegner im Heads up Daniel, ziemlich turnierunerfahren (erst sein zweites Liveevent), hat aber bisher gut gespielt. Er bietet Sunshine sofort den Deal an, doch einfach zusammen nach St.Maarten zu fliegen - zum Glück denkt sie nicht wirklich darüber nach :). Nach einigem Hin und her mit etwa gleich großen Stacks kommt es zum großen Showdown per Coinflip: all-in mit A-J (Sunshine) gegen 9-9 (Daniel). Ein As auf dem Turn besiegelt Daniels Schicksal.

JAAAAAAAA - Sunshine fliegt vom 4. bis 15. Dezember in die Karibik (all inclusive, all expenses paid), nach St. Maarten, spielt dort mal eben ein $3000+200 Turnier mit $500000 garantiertem Preispool und ... ratet mal, wen sie mitnimmt. :)

Lesen alle meine Gegner beim heutigen poker-tester.com Forumsturnier mein Blog?! Scheinbar ist es so, weil sich offensichtlich herumgesprochen hat, dass man alle meine Sätze und Raises nach Belieben callen kann, weil ich im Moment sowieso nie den Flop treffe. So passiert es z. B., dass jemand nach einem Preflop-Raise bei einem A-K-5-Board callt, weil er ja schließlich seine 5 getroffen hat. Schon leicht getiltet, weil ich noch keine einzige Hand gewonnen habe, reraise ich einen potentiellen Steal-Versuch mit 8-8. Auf dem Board liegt eine einzige Overcard, nämlich eine Q, die sich auf dem Turn sogar noch verdoppelt -> noch unwahrscheinlicher, dass mein Gegner sie hat. Ich will's einfach nicht wahr haben und scheide damt nach 10 Minuten als erster von 46 Spielern aus. Ade, Jahreswertung.

Alles andere hätte mich bei meiner derzeitigen Verfassung auch schwer gewundert - heute nachmittag fliege ich z. B. aus einem Turnier, als ich mit K-Q auf einem K-Q-8-Board reraise und von A-Q(!) gecallt werde. Die Riverkarte hätte ich gar nicht mehr sehen müssen - das As war vorher schon klar. Hoffentlich ändert sich das bis Sonntag gewaltig, sonst sehe ich schwarz für unseren Karibik-Trip.

Zum Glück :( musste ich wegen diverser Verpflichtungen praktisch meine ganze Bankroll (bzw. den kümmerlichen Rest davon) auscashen, so kann ich wenigstens nicht mehr allzu viel verlieren. Hmpf.

Der Trend der letzten Tage setzt sich fort - ich kann mich nicht so recht motivieren, meine angegriffene Bankroll wieder aufzubauen. Vorgestern spiele ich bei Stars in den niedrigen Limits ein bisschen Razz und 2-7 Lowball Triple Draw (sehr nettes Spiel) und kann $34 gewinnen, dafür gehen bei Titan $63 für Buy-in und Rebuy beim $30 drauf. Ich hab schließlich den Traum vom Tournament Titan immer noch nicht aufgegeben.

Heute fahre ich mit Sunshine nach Regensburg zum Karibik-Turnier nach Regensburg. Jeweils die Tischsieger der 15€-Single-Table-Qualifier spielen am Abend ein $8000 St.Maarten Package aus, plus 10 Trostpreise in Form von Turnier-Buyins in Höhe von je 150€. In meiner ersten Vorrunde werde ich Vierter, als ich unter Druck einen Coinflip verliere. In meiner zweiten Vorrunde fliege ich als erster vom Tisch, als ich mein As treffe, all-in gehe und von jemandem mit einem Flushdraw jenseits aller Odds gecallt werde (wie kann man eigentlich aus früher Position Q-3s spielen?!?) Danach ist mir erst mal die Lust vergangen und ich beschließe, keine weitere Vorrunde mehr zu spielen.
Sunshine kann sich dafür (fast schon: wie üblich!) beim ersten Versuch qualifizieren. In nur 5 Händen kann sie im Heads-up vom Zwangs-all-in-Mega-Lowstack (2000 Chips gegen 16000) zum Tischsieger mutieren.

Auch im Finale überzeugt Sunshine. Trotz magerer Karten kann sie sich bis in die Preisgeldränge retten und scheidet schließlich mit J-J gegen K-K aus. Nichts zu machen, aber über die ganze Strecke lupenrein und fehlerfrei gespielt. Hab ich schonmal erwähnt, dass ich ziemlich stolz auf meine Süße bin?

Das Karibik-Package müssen wir uns nun nächste Woche in Petrovice holen, wo das Finalturnier der Arber Casino Tour stattfindet. Hier stehen die Chancen allerdings deutlich besser - schlechtestenfalls 1:9. Bis dahin sollte sich mein Lauf allerdings bitte dringend von seiner Formkrise erholen!

Wenn sich das so fortsetzt spiel ich nur noch Omaha. So langsam habe ich das Gefühl, meinen Tisch halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Ich spiele auch hier shorthanded, mit $200 Tablestake, $1/2 Blinds und Potlimit; nur ein Tisch im Moment, um besser verfolgen zu können, welche Sorte Hände meine Gegner wie spielen. Nach knapp zwei Stunden löst sich der Tisch auf und ich bin $254 vorne.

Ich steige um auf ein $10+1+Rebuys Omahaturnier mit $7000 garantiertem Preispool. Leider bekomme ich aber hier absolut keine spielbaren Karten mehr, und ohne kann man an diesem Tisch in der Rebuyphase nichts anfangen - laufend schon preflop Geraise und Gereraise bis zum Erbrechen. Als ich kurz vor Ende der Rebuyphase mit A-A-K-Q all-in gehe und gegen einen Flush rausfliege, beschließe ich, das Experiment für heute zu beenden.

Dafür lasse ich anschließend beim Elimination Blackjack $20+2 und $50+5 liegen. Naja, man kann sein Glück wohl nicht überstrapazieren...

Auch ein weitgehend pokerfreies Wochenende (Freitag und Samstag jedenfalls) hat mir nicht die Energie zurückgegeben, mich aus dem Loch zu graben, das die Riesenverluste des Monatsanfangs in meine Bankroll geschlagen haben.

Sonntag spiele ich das $5000 Ladder Freeroll bei Poker4ever und lande an Stelle 60 für $5. Na toll. Anschließend das St. Maarten Satellite, das einen $8000-Urlaub in der Karibik für zwei mit Buy-in in ein großes Turnier als Preis hat. Interessanterweise sind gerade mal 30 Leute bereit, dafür $100+9 zu investieren. (Die täglich mehrfach stattfindenden Satelliten haben ebenfalls Overlay.) Seltsam. Hier erwische ich einen guten Start, bin eine Weile sogar Chipleader, bis ich einen schlechten Call mache, weil ich jemandem seinen Runner-Runner-Flush nicht glaube, und meinen halben Stack los bin. Gleich darauf verliere ich mit A-Q gegen A-J und das Unglück nimmt seinen Lauf. Am Ende werde ich 7. - die Position ist aber egal, the winner takes it all.

Dafür kann ich an einem Omaha $1/2 PL Tisch innerhalb kurzer Zeit $139 gewinnen und den Tag doch noch ins Plus drehen.

Heute versuche ich mich mal wieder am Tournament Titan. Das $10+1 läuft auch gar nicht soo schlecht, aber an Position 32 ist Endstation für mich. Immerhin $4 Nettogewinn :). Das anschließende $30+3+Rebuys kostet mich dafür $63 - am Ende der Rebuyphase stehe ich mit 1000 Chips da und entschließe mich, kein Add-on zu kaufen und meinen Durchmarsch auf das nächste Mal zu verschieben. Titan tut sein bestes dazu, mein Ende zu beschleunigen, indem es mich gleich zwei Mal kurz hintereinander vom Button an einen anderen Tisch direkt in den Big Blind setzt.

Dafür läuft das Cashgame wieder - beim Omaha sind es $111 und beim Hold'em $57. Also wieder ein Tag mir Plus, aber nicht allzu nennenswert.

Lustlos eben.

Gestern bin ich voller Elan den dritten Finaltable bei CD Poker angegangen, wieder im $30+3+Rebuys ($5k guaranteed). Diesmal waren 115 Spieler dabei. Gleich die erste spielbare Hand - K-K - sollte mir zeigen, wie der Abend laufen würde. Nicht nur ein As im Flop, sondern gleich zwei. Natürlich hat mein einziger Gegner ein As und der erste Rebuy ist fällig. Nachdem ein $50k-wertiges Turnierentry auf dem Spiel steht, geize ich nicht mit Rebuys, kann aber in der Rebuyphase keinen Blumentopf gewinnen. Mit der letzten Hand der Rebuyphase bin ich preflop mit A-J all-in und werde von einem Bigstack gecallt, der einfach alles callt. Das Board lässt mich hoffen: J-3-6-T-5. Leider zu früh gefreut: Der Heini hat mich mit J-3offs gecallt. So bin ich trotz 4 Rebuys und Add-on zu Beginn der Freezeout-Phase mit 3k Chips ausgesprochen shortstacked. Ich kann mich zwar noch eine Weile halten, scheide dann aber mit der zweiten brauchbaren Starthand des Abends aus: mein Q-Q all-in wird von A-Q gecallt, und der River (wer sonst?) bringt das Z&§%$!$"%& As. 33. Platz und vorläufiges Ende der Träume vom ganz großen Geld.

Heute verballere ich zum Überfluss nach einem weiteren fehlgeschlagenen Finaltable-Versuch (weit daneben diesmal) meine halbe Bankroll per Blackjack beim Versuch, ein paar Bonus-$ abzuholen. Diesen Monatsanfang sollte man komplett aus dem Kalender streichen :(

Wie man schon an der Aktualisierungshäufigkeit des Blogs sieht, hat sich bei mir in letzter Zeit eine gewisse Pokermüdigkeit breitgemacht. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber in so einer Stimmung kann man wohl einfach nicht besonders brillant spielen. Kein Wunder also, dass ich im Lauf der Woche exakt 84 Cent gewonnen habe. Immerhin, es waren auch zwei wirklich schlechte Tage mit je >$300 Minus dabei.

Dafür habe ich mich heute aufgerafft, den zweiten Streich beim Tournament Titan anzugehen. Bekanntlich muss man, um bei einem 20-Personen-Turnier um eine Million $$$ nur drei Mal in Serie an den Finaltisch eines von sechs täglichen Turnieren gelangen und bekanntlich habe ich das zum ersten Mal am 19.10. geschafft. Seitdem war ich nicht mehr in der Stimmung, es nochmal zu versuchen. Bis heute. Ich habe mich für das $5000 guaranteed ($30+3 Buyin mit Rebuys) entschieden, weil dort täglich nur so um die 100 Leute mitspielen; heute 109. Strategie war, etwas looser als normal zu spielen und notfalls mit Rebuys nicht zu geizen. Das Entry ins Tournament Titan ist immerhin rechnerisch $50k wert.
Die Strategie geht anfangs auch auf. Ich kann einmal auf $2000 aufdoppeln, schramme einmal mit Q-Q knapp an einem Triple-up vorbei (jemand callt mein all-in mit einem Flushdraw und trifft) -> Rebuy. Dann die erste Schlüsselhand: Ich gehe gegen Ende der Rebuy-Phase mit Q-J nach mehreren Limpern all-in, werde von K-J und 5-5 gecallt und trippleeinhalbe mit einer Q im Flop auf. Pünktlich ab Beginn der Freezeout-Phase stehen die Q-Q und K-K bei mir Schlange - es ist mir schon fast peinlich. Ich kann mich immer unter den ersten 10 Plätzen halten. Sogar zwei all-in Coinflips fallen zu meinen Gunsten aus - vollkommen ungewohnt!
Dann die Gegenphase: Plötzlich läuft gar nichts mehr, wenn ich mal Karten bekomme, trifft mich der Flop nicht oder - schlimmer noch - nicht gut genug. Ich halte mich schwer zurück, stehle nur mal die Blinds und versuche, einfach nur an den Finaltable zu kommen. Am Bubble fliege ich fast noch raus, als ich schon leicht shortstacked mit K-Q vom Button aus die Blinds kassieren möchte, mein all-in von A-2 gecallt wird und die rettende Q bis zum River auf sich warten lässt.
Aber Ende gut, alles gut: Ich scheide als 7. aus, als mein A-7 vom Button aus mit K-J gecallt wird und die Strähne endet. Kein Wahnsinnsgewinn ($178.20 nach Abzug von zwei Rebuys und dem Add-on), aber der zweite Schritt von drei auf dem Weg zum großen Geld. One to go!

In letzter Zeit finde ich Blackjackturniere wieder interessant, insbesondere seit Bewegung in den Markt gekommen ist und mit Elimination Blackjack Tournaments die nächste Stufe einer interessanten Entwicklung genommen ist. Ich habe bei bet21.com - meistens gegen die üblichen Verdächtigen aus der Blackjack-Turnier-Profiszene - schon einiges gewonnen und werde mich weiter intensiv damit beschäftigen.
Außerdem konnte ich diesen Monat mal wieder im Semifinale beim Global Player Gamemaster-Turnier mitspielen und ein paar hundert $$$ abstauben; ferner gestern beim Global Player Monatsturnier das Finale erreichen (um dann fürchterlich abzustinken und mich mit dem 5. Platz für magere $125 zu begnügen).