Donnerstag, August 31, 2006

 

Das Horse läuft weiter

Heute habe ich nur 3 Stunden Zeit - ich wünschte, ich hätte nach zweieinhalb aufgehört. Gegen Ende werde ich drei Mal von 2- und 3-Outern gerivert (ich hasse Limit-Poker!), lasse knapp $50 liegen und mein Tagesgewinn schmilzt auf $71 zusammen.

Immerhin habe ich hier schon drei Tage in Folge halbwegs konsistente Gewinne und liege knapp 150BB (11.5 BB/h) vorne. Bei 200BB teste ich das nächste Limit 2/4 an.

Mittwoch, August 30, 2006

 

HORSE-Fieber

Ohne eigentlich Zeit dafür zu haben, setze ich meinen kleinen HORSE-Exkurs fort - anfänglich auch mit großem Erfolg, nach einer Stunde liege ich schon wieder $60 vorne. Leider lässt die Strähne dann stark nach und ich dümple die ganze Zeit zwischen $30 und $40 herum, um letztendlich nach 4 Stunden und einer Traum-Omaha8-Hand (A2345) zum Abschluss wieder bei $61 zu landen. Mal sehen wie sich das so weiter entwickelt.

Nebenbei spiele ich auch noch ein HORSE-Turnier für 500FPP, bei dem ich auch keine soo schlechte Figur mache. Leider lässt mich bei Level 200/400 eine Razz-Hand nach perfektem Start (A-2-3-4) im Stich und ich lande auf Rang 63. Hier bleibe ich sicher auch am Ball.

Dienstag, August 29, 2006

 

Rückmeldung

Schade eigentlich, aber auch der schönste Urlaub (und das sage ich im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass der nächste Internetanschluss 3km über's Meer in einer öffentlichen Leihbücherei war, in Form eines einzelnen und laufend ausgebuchten PCs, der per 33k6-Modem angebunden war) geht mal zu Ende.

Gestern konnte ich mich noch nicht so recht überwinden, ernsthaft ins Pokerbusiness einzusteigen, und habe nur das $10000-VIP-Freeroll bei CD Poker gespielt. Nach zwei Stunden und knapp am Geld bekomme ich in aussichtsreicher Position als Chipzweiter meines Tisches K-Qs. Ich raise, Bigstack am Button callt, Flop kommt Kd-3d-6h. Ich setze Pot, werde geraist, gehe all-in, der andere dreht Kh-Qd um. Klassischer Splitpot? Natürlich nicht, Runner-Runner-Karos machen mir klar, dass die letzten beiden Stunden für die Katz waren. Ah, wie hab ich das Pokern doch vermisst!

In einer Trotzreaktion melde ich mich für ein 6er S&G für CD Points an und fliege als Vierter raus, weil ich meine, T-T wäre gut genug um preflop ein Reraise zu callen. Habe ich nicht im Urlaub Harrington III durchgearbeitet und gelernt, dass in der Bubble-Situation gegen einen loosen Spieler K-K gerade noch gut genug sein kann, ein all-in zu callen? Hmpf, Theorie und Praxis...

Naja, wenigstens kein Geld verloren.

Heute stöbere ich ein bisschen bei Pokerstars und stelle fest, dass nun auch H.O.R.S.E angeboten wird. Ich habe zwar keinerlei Praxis in Razz, Stud und Stud/8 und mag Limit generell nicht besonders, aber neugierig wie ich bin, probier ich's halt mal aus (kleinster Tisch: $1/2, 8-handed). Und was soll ich sagen? Trotz Übermüdung komme ich nicht mehr los, das Suchtpotential ist extrem. Verstärkend kommt noch hinzu, dass offenbar nicht nur ich hin und wieder nicht weiß, was ich tue; trotz einiger krasser Fehler endet die Session nach 5 Stunden mit $166 Gewinn. Ich werde das mal ein bisschen weiter verfolgen, zumal ich bei Stars auch noch einen Bonus feizuspielen habe.

Montag, August 14, 2006

 

Urlaub

Ich hab's ja schon angedroht - die nächsten knapp zwei Wochen werde ich im Urlaub auf einem kroatischen Inselchen ohne Internet sein und rein gar nicht zum Pokern kommen. Was für eine Horrorvorstellung, worauf habe ich mich da nur eingelassen?! :)

Sicherheitshalber nehme ich aber mal den Chipkoffer mit, man weiß ja nie.

Samstag, August 12, 2006

 

CD Points Turniere und ähnliche Zeitverschwendungen

Eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit zum Pokern, aber wie das nun mal so ist...

Daher spiele ich ein paar Turniere für CD Points - wie gestern schon geschrieben, eigentlich Freerolls, weil die Punkte sonst nicht zu viel zu gebrauchen sind.

Das $2000 guaranteed endet für mich auch relativ schnell, dafür kann ich bei einem Satellite für 3 $500+50-Seats einige dicke Pötte abräumen und bin lange Zeit Chipleader. Von den 126 gemeldeten Spielern ist ca. die Hälfte "sitting out" - leider sitze ich aber immer so ungünstig, dass ich deren Blinds selten stehlen kann. Naja, nehme ich halt den anderen am Tisch die Chips weg. Der Niedergang beginnt, als ich bei 20 verbliebenen Spielern frisch an den anderen Tisch komme, keine Reads habe, jemand UTG raist und ich als BB J-J halte. Entgegen jeder Vernunft calle ich nicht nur, sondern übernehme auch noch den Part, den anderen auf dem River (keine Overcards) all-in zu setzen. Tja, wie es kommen muss: Er hat A-A und die Hälfte meiner Chips ist weg. Ein paar Runden später habe ich A-J am Button, raise und der BB callt. Flop: 4-7-J - einfach perfekt! Ich setze dreiviertel Pot, der andere callt. Turn: Q. Potcommited wie ich bin gehe ich trotzdem all-in, der andere callt und zeigt K-Q. Mist, schlecht gespielt von mir und die Bestrafung folgt auf dem Fuß - raus als 16.

Schließßlich zum Abschluss noch ein $500 guaranteed mit 200 Spielern. Als zweitchipstärkster Spieler kommt es zu einem preflop-all-in gegen den Tischchipleader. Ich Q-Q, er T-T, T im Flop und Ende als 151. - wenigstens nicht allzu viel Zeit verloren.

Am Rande verschlägt es mich bei Poker4ever für eine halbe Stunde an einen $2/4-Limit-Tisch. Ich werde anfangs wie üblich zwei Mal gerivert (das ist eigentlich der Grund, warum ich kein Limit mag), kann aber mit A-A, TPTK und einem Set gleich drei dicke Hände gewinnen und komme mit $41 plus aus der Geschichte raus. Irgendwann werde ich mich doch mal ernsthaft mit Limit-Hold'em beschäftigen müssen; hier scheint einiges an Geld auf der Straße zu liegen. Außerdem wird in den Spielbanken Garmisch und Bad Wiessee angeblich seit kurzem Hold'em gespielt (gerüchteweise meistens Limit 10/20)...

 

$50k-Turnier

Heute habe ich mal wieder ein bisschen Zeit, mich ins (zweifelhafte) Vergnügen zu stürzen.

Ich beginne mit dem $50000 guaranteed bei CD poker, das mich nur 20000 CD points kostet. Nachdem sich diese Points sowieso ansammeln (bei mir ca. 230 pro Tisch und Stunde) praktisch ein Freeroll - allerdings, da nur 449 Spieler dabei sind, eins bei dem das Entry über $100 wert ist. Leider scheinet mindestens ein Teilnehmer nicht so gerechnet zu haben, oder er hatte plötzlich was besseres vor, keine Lust mehr oder wie auch immer. Anders lässt es sich für mich nicht erklären, dass jemand mit A-Q auf einem 2-5-7-T Board nach heftigem preflop-, Flop- und Turn-Satzgeschehen mein all-in callt. Selbstverständlich kommt riverseitig sein As, lässt meine K-K alt aussehen und die Sache ist nach 8 Minuten für mich erledigt. 444. von 449 - das hatte ich schon länger nicht mehr.

Leicht frustriert mache ich ein paar $1/2-Cashtische auf und verliere gleich nochmal K-K, diesmal gegen ein Set. Überhaupt ist es heute mit meinen hohen Paaren zum Verrücktwerden; wenn ich überhaupt mal eins bekomme, verdiene ich entweder die Blinds, ich muss es gegen ein As auf dem Board (und entsprechendem Satzgeschehen natürlich) aufgeben, oder ich verliere es gegen zwei Paare.
Von meinen beiden einzigen Sets heute (und ich habe über 17 Tisch-Stunden auf der Uhr und jede potentielle Chance genutzt!) verliere ich eins gegen eine Straight und bei einem gewinne ich $8. Na toll.

Allerdings gibt es auch ein paar positive Nachrichten, so floppe ich z. B. zwei Mal eine Straight und ein Mal einen Flush und kann jedes Mal nett abkassieren. Neben diesen Highlights macht aber das normale Brot- und Butter-Spiel das Kraut fett. Nach fast 6 Stunden stehen incl. $40 freigespieltem Reload-Bonus $203 auf der Haben-Seite.

Verglichen z. B. mit Tillerman, dessen Blog ich neulich durchstöbert habe (aha, so wohnt man als erfolgreicher Pokerspieler) ist das noch kein akzeptabler Stundensatz (er liegt durchschnittlich über die letzten zwei Monate bei $606), aber immerhin...

Freitag, August 11, 2006

 

Zaghafter Wiedereinstieg

Nachdem ich komplett aus der Übung bin :), versuche ich mich heute erstmal an einem $5+0.5+Rebuys MTT bei CD poker mit Turbo-Struktur. Mit einem Rebuy und dem Add-on werde ich 22. von 240 für $18.26 Preisgeld - immerhin sagenhafte $2.76 Reingewinn.

Gleichzeitig spiele ich ungefähr zwei Stunden Omaha PL 0.25/0.5 für weitere unglaubliche $2.75 Gewinn.

Zusammen mit einem $60-Bonus für das Erreichen des besten VIP-Levels (den ich diesen Monat ganz sicher wieder verlieren werde) macht das immerhin $65.51.

Steigerungsfähig.

Dienstag, August 08, 2006

 

Lebenszeichen

Ja, ich lebe noch und nein, ich habe immer noch keine einzige Hand gepokert in diesem Monat.

Neben privaten Vergnügungen kommt zunehmend der berufliche Stress zum Tragen, der immer dann entsteht, wenn man wie üblich kurz vor dem Urlaub besonders viel Arbeit hat, die besonders dringend erledigt werden muss.

Aber ich geb die Hoffnung nicht auf...

Freitag, August 04, 2006

 

Blackjack in Stuttgart

Unerwartet bin ich letztes Wochenende an ein Entry zum heutigen jährlichen Blackjack-Turnier der Spielbank Stuttgart gekommen - das Event ist schon lange ausverkauft, aber ich darf jemanden vertreten, der verhindert ist.

€100 Entry, 84 Teilnehmer, €5000 Overlay vom Veranstalter, also €13400 Preisgeld (50/30/20% für die ersten drei) plus Sachpreise für die restlichen vier Finalisten. Plus freies Buffet plus freie Getränke - dafür kann man schon mal 400km (insgesamt) fahren.

Leider gibt es nicht viel mehr positives zu berichten - die restliche Turnierstruktur ist nicht dazu geeignet, dem besseren Turnierspieler bessere Chancen zu verschaffen. Es werden 12 Vorrundentische gespielt, je 28 Hände, und am Ende qualifizieren sich die 28 Spieler mit den meisten Chips. In diesem Accumulation Format spiele ich also nicht nur gegen die Mitspieler am eigenen Tisch, sondern hauptächlich gegen Leute, die an anderen Tischen oder - da nur 4 Tische zur Verfügung stehen - zeitlich nach mir spielen und von denen ich nicht weiß, wie sie abschneiden werden. Deutliche Vorteile also für die, die in der letzten Runde spielen und für die, die in Gruppen unterwegs sind und alle Tische beobachten können. Außerdem wird zwar strengstens in Reihenfolge des Dealerbuttons gesetzt (auch wenn keiner der Herren Funktionäre erklären kann, warum das so unheimlich wichtig sein soll - kann er ja auch nicht, es ist nämlich bei diesem Format fast egal), aber immer aus Dealersicht von links nach rechts gegeben; also noch ein unnötiger Glücksfaktor mehr. Last but not least wird zwar aus dem Schlitten und nicht aus der Mischmaschine gegeben, unser Dealer sticht aber locker ein Drittel der Karten ab. Damit fällt mein letzter potentieller Vorteil.

Nach 21 Spielen stehe ich mit 1300 Chips gar nicht mal soo schlecht, nach einer Faustregel von Turnierguru Stanford Wong sollten es allerdings ca. 1730 werden. Also setze ich hoch, verliere, setze wieder hoch, verliere, ... langer Rede kurzer Sinn: Am Ende sind 120 Chips übrig, ohne ein paar gewonnene Hände in der entscheidenden Phase ist da einfach nichts zu machen. Um unter die ersten 28 und damit in die nächste Runde zu kommen hätten es 1620 sein müssen - also lag Wong gar nicht mal allzu weit daneben. Gut zu wissen fürs nächste Jahr.

Randnotiz: Blind-Schnellbeschleuniger Horst Koch hat auch mitgespielt. Keine Ahnung, wie weit er gekommen ist, ich bin nach der Vorrunde und dem Essen heimgefahren.

 

Monatsbilanz Juli

Mein geschundener Notebook gibt nun endgültig den Geist auf und geht immer öfter unvermittelt aus. Dies ist der dritte Versuch, endlich meine Juli-Statistik unters Volk zu bringen...

Motto des Monats: "Ende gut, alles gut". Das Wochenende in Petrovice hievt mich letztendlich (schon fast unerwartet) über das Monatsziel:

In nackten Zahlen:
Cashgame online: +$2034,76
Turniere online: -$471,59
Livespiel: +$1615,23 (zum jeweils aktuellen $-Kurs)

Macht zusammen $3228,40 Monatsgewinn, endlich mal wieder das Soll erreicht!

Im August wird das wohl eher nichts - schon drei Tage vorbei und noch keine einzige Hand gespielt. Dieses Wochenende wird's auch wieder nichts, ich hab tatsächlich was noch besseres vor!

Aber auch der Rest des Monats sieht pokermäßig eher duster aus; ich bin anderweitig ziemlich eingespannt, muss erst mal ein neues Notebook installieren und fahre Mitte des Monats zu allem Überfluss auch noch in Urlaub - auf eine kroatische Insel ohne neumodischen Kram wie Strom oder gar GPRS...

Dienstag, August 01, 2006

 

Deja-vu in Petrovice

Zuerst mal ein dickes Sorry an alle 121 (absoluter Rekord!) Blogleser, die heute vergeblich auf das Ergebnis unseres Petrovice-Trips gewartet haben. Irgendwie konnten wir uns nicht losreißen, haben Sonntag noch bis kurz vor Mitternacht weitergezockt, waren gegen 4 Uhr früh zu Hause und einfach ein bisschen zu erschöpft für ein sofortiges News-Update. Man möchte es gar nicht glauben, aber drei Tage konzentriertes Quasi-Nonstop-Poker in einem verrauchten und stickigen Casino mit im wesentlichen nur einer Mahlzeit pro Tag und viel zu wenig Schlaf können doch ein wenig schlauchen. Und sowas soll Spaß machen?

Ja, und wie! Zu keiner anderen Gelegenheit trifft man so viele interessante und vielschichtige Menschen auf einem Haufen; Menschen, mit denen man - unabhängig von Alter, Beruf oder Wohnort - einfach auf einer Wellenlänge liegt. Ihr alle, die da wart und auch die, die gern dabei gewesen wären und die ich eben erste nächstes Mal kennen lerne oder wieder treffe: Danke für den Beweis, dass es noch Leute außer uns auf der Welt gibt, die lebendig sind - anders als die vielen Zombies aus meinem "anderen Leben", die in ihrem täglichen Trott zwischen Arbeit und Fernseher dahin vegetieren und als einzige Perspektive haben, dass ihr Haus in 30 Jahren abbezahlt ist und man dann vielleicht nicht nur zwei, sondern sogar vier Wochen im Jahr nach Italien fahren kann. Ist es das, was man "erwachsen" nennt? Danke, dann kann ich gut darauf verzichten und spiele lieber weiter mit den anderen Kindern (aller Altersklassen).

Hoppla, eigentlich wollte ich gar keine Philosophie-Vorlesung halten...

Jetzt mal zu den Fakten:
Die Vorrunden beginnen am Freitag nicht wie geplant um 19, sondern erst nach 20 Uhr, weil nicht nur wir, sondern auch eine Menge andere Leute im Stau stecken geblieben sind. Die Turnierstruktur hat sich gegenüber Folmava (Mai 06) und dem ersten Turnier in Petrovice (Januar 06) nicht wesentlich geändert - nur die Blinds steigen mit 14 Spielen pro Level (statt bisher 9 oder 10) spürbar langsamer an - natürlich ein Vorteil für jemanden, der nicht alles dem Glück überlassen möchte. Wie in den beiden letzten Events finden am Freitag und Samstag jeweils Single-Table-Qualifier statt, bei denen sich die ersten drei Teilnehmer jedes 9er-Tisches für das Finale qualifizieren. Buy-in ist €50+15 für 1500 Chips, unlimited Rebuys (1500 Chips für €50) und ein Add-on (3000 Chips für €50). Mit den €15 Fee sind alle nichthochprozentigen Getränke für drei Tage sowie zwei warme Mahlzeiten und ein Vorrat an belegten Brote und Würstchen abgedeckt - allein hier kann der geübte Trinker schon deutlich +EV abschneiden. :)
Unser durchaus brauchbares Hotel kostet €15 pro Nacht und Person - die Nebenkosten halten sich also durchaus im bescheidenen Rahmen.
Ich starte ganz gut an meinem Tisch und kann mich mit kontrollierter Agression trotz einiger Rebuys an unserem Tisch ohne eigenes Rebuy immer einigermaßen im Chip-Schnitt halten. 8 von 9 Spielern kaufen das Add-on. Nach einer Essenspause (Riesenschnitzel mit verschiedenen Beilagen, durchaus brauchbar) beginnt die Freezeout-Phase. Relativ schnell sind wir nur noch zu viert am Tisch, zwei Smallstacks doppeln mit Zwangs-all-ins auf und plötzlich stehe ich mit etwas über 10000 Chips und Blinds von 1000 und 2000 an letzter Stelle. Die Schlüsselhand: Ich habe K-T offs am Button, raise auf 4000 und werde vom eigentlich ziemlich tigten SB sofort all-in gestellt. Nach einigem Überlegen werfe ich die Hand schweren Herzens weg, weil ich ein Pärchen über 9 erwarte. Später erzählt mit der SB, dass er ein kleines Pärchen hatte - damit wäre mein Call natürlich Pflicht gewesen. Als ich im BB bin, bekomme ich A-K, gehe natürlich all-in und werde von zwei Spielern gecallt. Flop: Q-5-3... hm, hoffentlich hat niemand getroffen. Spieler 1 möchte sinnvollerweise durchchecken, Spieler 2 spielt halben Pot an, Spieler 1 passt offen Q-2. Spieler 2 deckt K-T auf - ein wirklich sehr dämlicher Bluff. Leider haben aber die Pokergötter ein Einsehen mit ihm und liefern auf dem Turn eine 10 - und auf dem River gleich noch eine. Ausgeschieden als Vierter, wie damals im Januar in der ersten Qualifikationsrunde. Deja-vu.

Wenigstens haben Sunshine, Cort und Olli vom Poker-Tester-Forum keine Probleme und qualifizieren sich sofort und wohl weitgehend problemlos. Ich muss am Samstag einen weiteren Versuch starten.

Dafür läuft das anschließende Cashgame am Freitag abend für mich ganz hervorragend. Wie spielen Potlimit €1/2 und ich kann mich über schlechte Karten wirklich nicht beschweren. Am Ende des Abends stehen hier €294 Gewinn zu Buche, damit sind meine Turnierbuyins von Freitag und Samstag schonmal gut bezahlt.

Samstag nachmittag läuft die zweite Qualifikationsrunde. Wieder kann ich mich ohne Rebuy mit einem halbwegs komfortablen Stack in die Freezeout-Phase retten, wieder gehen mir dann die spielbaren Karten aus und wieder scheide ich gegen einen 3-Outer auf dem River aus, wie damals im Januar. Deja-vu. Naja, eine Chance habe ich noch, das allseits beliebte Lucky-Loser-Freeroll am Sonntag zur mehr als unchristlichen Zeit von 11 Uhr früh - das verspricht eine kurze Nacht zu werden.

Das heutige Cashgame - ich sitze diesmal an einem €1/2 NL Tisch - ist spürbar hochklassiger als gestern. Ein Spieler mit unglaublichen Reads auf alle anderen am Tisch gibt Lehrstunden und legt seine Gedankengänge offen. Ich glaube, ich habe noch nie so viel an einem Abend über Poker gelernt - und wenn ich nicht mit K-K gegen A-A gelaufen wäre (ja, sowas gibt's tatsächlich nicht nur online), hätte ich sogar mit positivem Ergebnis abgeschlossen. €110 Verlust war mir der Abend aber allemal wert.

Am Sonntag startet mit etwas Verspätung das Lucky Loser Freeroll. An drei Tischen nehmen je sieben Leute Platz, von denen sich je einer noch für das Finale qualifiziert. Ich habe nicht viel geschlafen und spiele wahrscheinlich nicht besonders hochklassig - spielt aber auch keine große Rolle bei einem Startstack von 1000 Chips, Startblinds von 50/100 und einem Blindanstieg alle 5(!) Spiele. Ein reines Glücksspiel also, so ist es auch angelegt, damit das Finale nicht zu spät losgeht. Am Ende gewinne ich meinen Seat im Finale glücklich gegen Phil, genau wie im Januar. Deja-vu.

Das Finale hat mit 5000 Chips, Blinds von 50/100 und Blindanstieg alle 14 Spiele wieder eine durchaus brauchbare Struktur. Wir starten mit 3 Tischen zu je 9 Spielern. Gleich zu Anfang verliere ich über 2000 Chips, als ich mit 7-7 auf einem preflop geraisten 6-8-9-Flop 500 und auf dem Turn gegen einen offensichtlichen Flushdraw nochmal 1000 anspiele, um auf dem River (Flushkarte kommt natürlich :( )all-in gesetzt zu werden. 5 Minuten später beginnt aber meine Aufholjagd. Ich verdopple zuerst mit K-K gegen Q-Q, dann nochmal mit J-J gegen A-Q. Als es noch 18 Spieler sind und mein Tisch aufgelöst wird, stehe ich ca. an 5. Stelle im Chipcount - durchaus zufrieden stellend. Sunshine ist leider sehr shortstacked, weil ihre K-K gegen A-T verlieren mussten und scheidet kurz darauf mit 3-3 gegen Josch's 6-6 aus. Dass Josch noch im Turnier ist, ist sowieso ein Wunder - er hat gleich am Anfang ein Fullhouse gefloppt, seinen Gegner aber so genau auf A-A eingrenzen können, dass er nach A im Turn und einem Stop-Bet nur noch ein paar Chips riskiert hat. Hut ab, auch für die anschließende Wiederaufbauarbeit! Cort und Olli geht es nicht viel besser als Sunshine, auch sie scheiden vor Erreichen des Final Table und damit des Geldes aus.
Als es an den Final Table geht, stehe ich mit 13000 Chips an 4. Stelle im Chipcount. Bernhard, der Chipleader, hat schon weit über 30000, aber bekanntlich ist im Poker vieles möglich. Das zeigt sich bald, als Bernhard mit K-K das all-in gleich zweier Spieler callt. Der eine dreht J-J um, der andere A-Q. Flop: A-x-x. Turn: J. River: x. So kann's gehen - die beste Starthand gewinnt nichtmal den Sidepot. Etwas später doppelt mich Bernhard - immer noch gut mit Chips bestückt - auf, als ich mit K-Q seinen BB raise, er mich mit K-8 callt, ich aus Verzweiflung auf dem 8 high Board all-in gehe und er mir kein Paar > 8 glaubt. Naja, wozu brauche ich ein Paar, wenn ich auch mit einem Runner-Runner Flush gewinnen kann? Mit jetzt deutlich mehr Chips im Rücken kann ich mein Spiel etwas agressiver gestalten, ein paar Pötte stehlen und stehe plötzlich wieder einigermaßen gut da. Inzwischen sind einige Shortstacks vom Tisch und wir sind nur noch zu dritt. Als der Chipleader einen Chipdeal vorschlägt, sehe ich kaum noch Chancen, das Ding rumzureißen. Er spielt ein solides, agressives Spiel ohne sichtbare Angriffspunkte für mich und hat mit 87100 Chips gegen meine 30800 und Svens 17100 eine sehr deutliche Übermachtstellung. Die Blinds sind mit 6000/3000 hoch genug, um keine Moves mehr zuzulassen. Außerdem ist der Zeitpunkt für einen Deal günstig, weil ich als nächster mit dem BB dran wäre. Wir einigen uns also, dass jeder als Sockelbetrag das Preisgeld für den dritten Platz bekommt (je €1000) und das restliche Geld (€1900) zusätzlich linear nach Chipstand verteilt wird. Damit kommen für mich €1435 heraus, für den aktuellen Leader €2225 und für den aktuell Dritten €1240. Dann spielen wir weiter, weil es noch Pokale und Ranglistenpunkte für die Casino-Arber-Tour-Wertung auszuspielen gilt. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass ich der große Verlierer des Deals bin, weil mein schon fast peinliches Glück anhält und ich zuerst Sven mit einem geriverten Set und dann auch noch meinen letzten Gegner (diesmal mit Runner-Runner Straight) vom Tisch nehme. Ohne Deal wären es damit €1065 mehr Preisgeld für mich gewesen. Trotzdem würde ich mich wohl wieder so entscheiden.

Fazit: Wieder über die Lucky-Loser-Runde ins Finale reingeluckt, wieder gewonnen. Wie im Januar. Deja-vu.

Da wir diesmal nicht unter Zeitdruck stehen, lassen wir das Wochenende nach einem Abendessen noch mit etwas Limit €3/6 (ich mag Limit immer noch nicht, aber hin und wieder versuch ich's doch immer mal wieder) und einem €50+5 S&G ausklingen. Sunshine verliert mit zwei gefloppten Paaren gegen zwei geriverte bessere Paare, aber ich werde Zweiter von Sieben und kann unsere Startgelder bis auf €5 wieder zurück holen.

Meinen Gesamteindruck des Wochenendes habe ich schon am Anfang geschrieben - und der wäre sicherlich nicht viel anders, wenn ich weniger oder auch gar nichts gewonnen hätte. Ich freue mich schon auf das nächste Pokerwochenende vom 29.09. bis 01.10. in Folmava (bei Furth im Wald). Der Termin sollte im Kalender jedes Pokerjunkies dick angestrichen sein!

Finanzielle Bilanz des Wochenendes: Cashgame +€185, Turnier +€1225.
Kann sich sehen lassen, finde ich!

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