Sonntag, Januar 06, 2008

 

PCA, Anreise und erster Urlaubstag

New York, -10 Grad und windig, die Frisur, hätte ich denn eine, sitzt.

Der Plan, die Koffer nach der Ankunft gleich für den Weiterflug am nächsten Morgen einzuchecken, scheitert. Die ersten beiden Stunden gehen mit Anstehen an der baggage storage drauf. $21 für 24 Stunden zwei Taschen und ein Notebook, naja, geht.

Weiter geht's vom JFK mit dem Airtrain ($5 für eine Station) und dem A-Train ($2 fürs ganze Stadtgebiet) nach Manhattan. Einmal den Braodway runter, Blick auf die Freiheitsstatue im Gegenlicht, Braodway wieder rauf, im Starbucks an der Wallstreet einen Kaffee getrunken und den Plan nochmal überdacht. Beide total durchgefroren und schon leicht übermüdet, finden wir die Idee, die Nacht nochmal durchzumachen, plötzlich doch nicht mehr so gut. Also zurück zum JFK, Koffer wieder abgeholt, das günstigste Flughafenhotel raussuchen lassen, das noch was frei hat: Ramada, $182 die Nacht). Moment, wir haben doch für die Rückreise ein anderes Hotel am JFK geplant, für knapp über $100 die Nacht? Wir schnappen uns ein Taxi und fahren einfach hin. Guter Plan, scheitert aber daran, dass eine endlose Schlange von Leuten - sicher 150m lang - auf Taxis wartet, und nur sporadisch mal eins auftaucht. Also doch das Ramada, dorthin gibt es nämlich einen Shuttle.
Die Entscheidung war gut, denn im Hotel, nach einem Burger und einem Bier ($25 pro Person) fallen wir wie Steine ins Bett - die Erholung von der "gesparten" Übernachtung hätte uns wahrscheinlich mindestens zwei Urlaubstage, wenn nicht den ganzen Urlaub gekostet. Ein paar Stunden später, um 4:00 klingelt der Wecker, und es geht weiter. Shuttle zum Flughafen, leicht chaotisches Einchecken (wir hätten gar nicht so früh da sein müssen, weil die Schalter sowieso unterbesetzt waren und erst 90 Minuten vor unserem - dem ersten - Flug aufgemacht wurden. Macht nichts, für unseren Flug wird eine Extraschlage aufgemacht, dann dürfen wir beim Durchgang für die Crew durch den Sicherheitscheck, wieder locker zwei Stunden Anstehen gespart. Dafür bekommen wir ein "Extrascreening", weil Sunshines Turnschuhe drei Mal hintereinander Alarm auslösen. Scheinbar ist sie in Manhattan oder in der U-Bahn mit irgendwelchen Gift- oder Sprengstoffmolekülen in Berührung gekommen. Letztendlich lässt man uns aber doch rechtzeitig zu unserem Flieger.
Nach einem kurzen und ereignislosen Zwischenstopp nebst Flugzeugwechsel in Charlotte (NC) kommen wir endlich in Nassau an. Sogar unser Gepäck hat den Flugzeugwechsel mitgemacht, da spielt es auch keine Rolle, dass Sunshines Koffer auf einem anderen Laufband auftaucht als eigentlich vorgesehen. Unwichtige Unschärfen. Auf dem Einreiseformular muss ich den Zweck der Reise ankreuzen. Ich kann mich nicht entscheiden und kreuze "Casino" und "Vacation" an. Prompt kommt eine Nachfrage und ich erkläre, dass ich hier bin, um das Pokerturnier gewinnen. "Good Luck, then." ist die Antwort des Zöllners. Wow, hier sind die Zollbeamten sogar Menschen!
Hier ist das, was man hierzulande unter schlechtem Wetter versteht. Nur knapp über 20 Grad und ein bisschen Wind. Man kann gut am Pool in der Sonne liegen, hat aber nur eingeschränkt Lust, ins Wasser zu gehen.
Die Anlage ist unbeschreiblich, daher versuche ich es gar nicht erst. An einem Tag kann man nur mit Mühe das ganze Gelände ablaufen und alle Attraktionen anschauen.
Am Abend ist die Pokerstars-Welcomeparty. Es gibt Chickenwings und kostenlose Getränke, Daniel Negreanu sagt ein paar Worte, eine Band spielt, ein paar Feuerschluckerinnen und Tischzauberer. Nach 90 Minuten kommt das aprupte Ende - sehr geschickt von Pokerstars, uns nicht vorzuwarnen, sonst hätten wir schneller getrunken :).
Was macht man also um 21 Uhr, noch nicht betrunken genug, um ins Bett zu gehen? Natürlich, man geht in den Grand Ballroom, in dem 60(!) Tische aufgebaut sind, und spielt ein bisschen Cashgame. Ich entscheide mich für das 5/5 PL Omaha game, das sich auch ziemlich gut anlässt. Ich kaufe mich für $200 ein, sehe eine Stunde lang keinen Flop, dann calle ich ein kleines Raise mit 678T und freue mich über den JT9-Flop mit zwei Herz. Ein Mitspieler spielt an, ich gehe gleich all-in mit meinen restlichen $150, ein anderer reraist all-in für knapp $500 und der Anspieler callt. Gegner A zeigt zwei Paare, Gegner B Asse mit Flushdraw. Interessant. Das Board hält und ich habe knapp $600 vor mir liegen. Eine Stunde später calle ich ein kleines Raise auf $30 mit JJ22 und sehe einen K72-Flop mit zwei Karo. Ich spiele $150 (Pot), alle folden bis auf einen, der mich all-in setzt. Jetzt stehe ich vor einer schwierigen Entscheidung; genau diesen Gegner habe ich (als so ziemlich einzigen am Tisch) noch keine schrägen Plays machen sehen. Ich calle trotzdem und freue mich, dass er nur einen Flushdraw hat. Noch mehr freue ich mich, dass mein Set durchhält und ich plötzlich $1500 vor mir liegen habe. Als ein betrunkener Norweger an den Tisch kommt und sich mit einem Ami, der sowieso schon ein bisschen auf Tilt ist, anlegt, ist es vorbei mit dem "friendly game". Beide packen eine Handvoll gelbe $1000-Chips aus und jeder Pot wird nicht nur geraist, sondern mindestens gereraist, und ich fühle mich mit meinem mittleren Stack nicht mehr wohl. Zeit für's Bett. $1235 plus für den ersten Tag sind ja auch ganz ok.

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