Sonntag, Dezember 17, 2006

 

St.Maarten Trip - Rest

Sorry für die Verspätung; wir hatten hier die letzten paar Tage einen totalen WLAN-Ausfall.

Die letzten Tage des Trips also als Zusammenfassung:

Tag 1 des Mainevents läuft eigentlich nicht schlecht an. Es spielen tatsächlich nur 91 Leute das $3000+200 mit $500.000 garantierten Preispool, was zu einem einzigartig gigantischen Overlay führt. Vielen Dank, Poker4ever! Der erste Platz ist mit $155.000 dotiert, bezahlt wird bis Platz 27 mit $3500. Die Blindstruktur ist einem 3-Tages-Event angemessen, wir starten mit 15000(!) Chips bei 25/50 mit 60-Minuten-Leveln und ausgesprochen moderaten Steigerungen. Entsprechend vorsichtig wird anfangs agiert; man tastet sich ab und schaut, wo die jeweiligen Mitspieler stehen. Ein paar wenige Hasardeure fliegen trotzdem schon in den ersten beiden Leveln raus, andere verdoppeln oder verdreifachen ihren Stack. Leider bekomme ich keine brauchbaren Karten, kann aber trotzdem am Ende von Tag 1 mit 20500 Chips abschließen, knapp unter Durchschnitt. Noch 58 Spieler übrig. Sunshine hat es leider übel erwischt, als sie ein Set Könige floppt und jemand anderes gleichzeitig eine Straße. Sie bekommt am Ende von Tag 1 mit knapp 5000 Chips übrig A-Q, geht
all-in und läuft gegen K-K - schade.

Tag 2 beginnt mit 600/1200 und 100 Ante. Ich spiele etwas agressiver und kann meinen Stack leicht ausbauen, bevor ich einen Bluff gegen ein all-in weglegen muss und mit nur noch 15000 Chips dastehe. Im zweiten Level des zweiten Tags passiert mir der folgenschwere Fehler, der mein Aus bedeutet: Ich habe noch 13000 Chips, open-raise vom SB aus nur 4500, der BB pusht (mit nicht viel mehr Chips als ich) und ich bin dank der guten odds potcomittet. Ich hoffe auf zwei live cards, aber leider sehen meine K-6s gegen K-J meines Gegners nicht gut aus. Charlie, ein amerikanischer Dealer, entschuldigt sich später dafür, mich rausgeworfen zu haben. Grundlos natürlich - wer eine einzige Hand schlecht spielt, hat es verdient, rauszufliegen. Ich verende also an Stelle 43, Charlie wird am nächsten Tag Fünfter für über $20000. So kann's gehen.
Da ich gerade rechtzeitig ausgeschieden bin, kaufe ich mich ins $300+30 Freezeout ein. Dummerweise ist heute nicht mein Tag; ich kann zwar gleich am Anfang mit K-K gegen J-J aufdoppeln, dann geht mir aber, als ich mich von einem englischen Profi mit J-J auf der Hand mit einer Straße am Turn gern all-in schicken lasse, dessen Stack durch die Lappen, als der River die Straße auf dem Board ebenfalls komplettiert. Von da an folde ich mich absolut card-dead fast 3 Stunden durch alle Levels, bis ich mich schließlich gegen einen von vielen Steals wehre, mit Q-Ts gegen A-K laufe und keine Hilfe bekomme. Sunshine fliegt kurz nach mir, ebenfalls leicht deprimiert und chancenlos ob mangelnder Startände und schlechter Position.
Als ob das noch nicht genug ist, versuche ich meinen Frust beim $1/2 NL abzubauen. Hier bekomme ich ein paar spielbare Hände, laufe aber jedes Mal gegen ein Monster und kann, solange meine $100 (für diesen Tag hab ich mir schlauerweise ein Verlustlimit gesetzt!) reichen, keinen einzigen Pot gewinnen. Was für ein Tag :(

An Tag 3, dem Final-Table-Tag, ist für uns Rhino Ride angesagt. Wir springen mit 30 mp/h schnellen Schlauchbooten über die gar nicht kleinen Wellen der karibischen See zu einem traumhaften Schnorchelspot am Creole Rock. Ein echtes Erlebnis!
Abends schauen wir beim Final Table zu, bis die letzten 3 einen Deal schließen, der für jeden $89.000 Preisgeld bedeutet. Schade, eigentlich war doch einer dieser Plätze für mich vorgesehen!

Freitag reisen die meisten Teilnehmer des Events ab; wir haben das Glück, dass erst Sonntag ein Flug nach Amsterdam geht. Am Abend will ich es nochmal wissen. Heute läuft das "reguläre" Casino-Poker (NL $2/$5) mit einheimischen Dealern. Was für ein Unterschied zu den Topprofis aus dem Thomas-Kremser-Team! Da muss man schon mal drauf hinweisen, dass es einen Splitpot gibt und man die Hälfte abhaben möchte; mit Sidepots sind die Damen und Herren auch leicht überfordert und überhaupt geht alles ein bisschen langsamer. Dafür sind die Mitspieler - teilweise Locals, teilweise "frische" Touristen, die nicht hauptsächlich zum Pokern hier sind - ein wahre Freude! Da wird schonmal eine potsized bet mit einem Gutshot gecallt, oder jemand callt mein $150 all-in auf einem 2-3-5-6-Board mit 6-7... er hatte ja immerhin Top Pair. Gute Karten - wenigstens heute - tun ihr übriges und ich komme mit $510 Gewinn ins Hotel.

Am Samstag versuche ich nochmal mein Glück, aber heute haben die Kartengötter wohl etwas anderes für mich vorgesehen. Nach einer Stunde, zwei gespielten Händen und $2 Gewinn lasse ich mich gern überzeugen, am letzten Abend lieber noch etwas trinken zu gehen. Wir sitzen in einer Strand-Disco, lassen das pulsierende Leben um uns herum auf uns einwirken und versuchen zu verdrängen, dass wir morgen um diese Zeit schon im Zug durchs eiskalte Deutschland fahren.

Ein schönes Ende eines Traumurlaubs, der mich auch pokertechnisch ein ganzes Stück weiter gebracht hat. Einziger kleiner Wermutstropfen ist, dass ich nicht wie vorgesehen mit mehr Geld im Gepäck nach Hause komme. Unterm Strich habe ich über die ganze Zeit hinweg $70 verloren, bin zu 50% an Sunshines Verlusten beteiligt und hatte enorme Ausgaben für ein paar Trinkgelder, ein paar Cocktails, eine Sonnenbrille und das Rhino Ride. Mehr Value fürs Geld kann ich wirklich nicht erwarten!

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