Freitag, Juni 30, 2006

 

Schicksalshand A-A

Es ist doch erst ein paar Tage her, dass ich mit A-A gegen K-K einen Riesenpot (ca. $450) verloren habe. Heute wiederholt sich das Spiel in verschärfter Version:

Falls man's nicht erkennen kann: UTG raist auf $8, UTG+1 callt, ich reraise auf $16, Dealer rereraist auf $48, SB geht all-in für $39, BB passt, UTG geht all-in für $235, UTG+1 passt widerstrebend, ich verstehe die Welt nicht mehr, freue mich aber über so viel unerwartete Action mit den Nuts, gehe natürlich auch all-in für $191, und der Dealer geht auch noch all-in für $145.

Auflösung: 9-9 gegen Q-Q gegen K-K gegen A-A in einer Hand (wobei ich sowohl die 99 als auch die QQ nach dieser Preflop-Orgie gefoldet hätte). Meine A-A gewinnen aber nur ein mickriges Seitentöpfchen von $28, weil eine Q im Flop kommen muss. Seemann wird für seinen wirklich zweifelhaften Call mit einem $629-Pot belohnt.

Zum Glück gibt es noch ein bisschen Gerechtigkeit und ein paar Minuten später am anderen Tisch: Newdirection ist mit seinem offensichtlichen Straightdraw nicht aus dem Pot zu bekommen, bekommt am Turn auch tatsächlich seine Straße, aber ich calle seinen $22-Satz wegen der implied pot odds in der Hoffnung, das Boot voll zu bekommen und ihm seinen kompletten Stack abzunehmen. Und siehe da - klappt genau wie geplant, der River paart das Board und der Gegner kann sich von seiner Straße nicht trennen (kenne ich gut, geht mir ja meistens auch so). Wenn das nur immer so einfach wäre!

Nach langem Hin und Her und noch ein paar guten und ein paar schlechten Händen verlasse ich die Cashtische mit $136 Gewinn plus $30 freigespieltem Bonus.

Auf der Sollseite steht ein $20+2 Turnier, bei dem ich fast eine Stunde lang keine einzige Hand spiele, dann A-Ks bekomme, ein kleines Raise mit all-in beantworte und mich ein Hirni mit 4-4 callt. Das Board hilft mir nicht und ich werde wieder in meiner Ansicht bestätigt, dass der Faktor "table image" in Turnieren unter $50 Startgeld keine Rolle spielt.

Per Saldo also $144 für heute - ein versöhnlicher Abschluss des Monats.

Morgen und übermorgen werde ich wahrscheinlich nicht spielen, weil ich etwas noch besseres vorhabe. Die wieder bescheidene aber immerhin positive Monatsstatistik kommt dann am Sonntag.


Comments:
Was gefällt Dir an der Hand nicht, flutsch?
Nachdem kein Multiway-Pot mehr möglich ist, limpe ich nur - ein Raise hätte die Hand wahrscheinlich schon vor dem Flop beendet und das möchte ich mit A-A eher nicht.
Auf dem Flop nehme ich das Risiko in Kauf, eine free card auszugeben, gehe aber davon aus, dass jemand setzen wird. Wenn ich selbst gleich setze, bekomme ich keine Informationen über die Hand der anderen.
Mit meinem Checkraise auf $15 mache ich die Hand teuer genug, um einem Chaser seine Pot odds zu versauen und den Call zu einem Fehler zu machen - einer von beiden tut's (fast schon erwartungegemäß) trotzdem.
Als der Turn das As bringt, bin ich nicht mehr sicher wo ich stehe. Die potentielle Straight ist fertig, der Flush nicht. Daher checke ich und hoffe auf eine free card. Wenn ich weiter setze und er raist mich ernsthaft, habe ich ein Problem.
$22 für $52 zu callen macht 1:2.36 money odds. Ich habe 10 sichere Outs und mindestens 3 Damen zum Splitpot, also 10:43 = 1:4.3. Dazu aber implied odds für weitere $89 - das allein reicht schon für den Call auf dem Turn. Plus weitere Equity für den Fall, dass er immer noch nach seinem Flush stochert.
Einzige Frage ist, ob ich auf den River nicht weniger setzen sollte, weil er eigentlich mit seiner Straight kein all-in callen kann, wenn ein Flush auf dem Board liegt.
Ansonsten finde ich die Hand ziemlich ok gespielt.
 
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